Zuckerlösungen nicht über 60 Grad erhitzen

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Zuckerlösungen nicht über 60 Grad erhitzen


Die Einhaltung der maximalen Temperatur von 60°C bei der Zubereitung von Futterlösungen ist wichtig, um die Bildung von gesundheitsschädlichen Substanzen zu vermeiden. Praxis aus dem Themenbereich Gute imkerliche Praxis/Fütterung/

Thermometer zur Temperaturkontrolle
Rührgerät oder spezieller Futtererhitzer (optional)

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Zuckerlösungen sind wichtiger Bestandteil der Imkerei, insbesondere während Trachtlücken und zur Wintervorbereitung. Die richtige Zubereitung der Zuckerlösung ist entscheidend, um die Gesundheit der Bienen nicht zu gefährden. Ein häufig unterschätzter Faktor ist die Temperatur, bei der der Zucker aufgelöst wird. Temperaturen über 60°C können schädliche Stoffe entstehen lassen, die das Wohl der Bienen beeinträchtigen.

Warum sollte die Temperatur 60°C nicht überschreiten?


Bildung von Hydroxymethylfurfural (HMF): Wird Zucker bei zu hohen Temperaturen erhitzt, entsteht HMF, eine chemische Verbindung, die für Bienen giftig ist. HMF kann Verdauungsprobleme und Vergiftungen verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod der Bienen führen.
Zerstörung wichtiger Zuckerstrukturen: Bei hohen Temperaturen können sich die Molekularstrukturen des Zuckers verändern, was die Verwertbarkeit durch die Bienen beeinträchtigt.
Verlust von Qualität und Nährwert: Durch übermäßige Hitze wird die Futterqualität reduziert, da die Zuckerlösung dunkler wird und unerwünschte Nebenprodukte entstehen.

Richtige Vorgehensweise bei der Zubereitung
Temperaturkontrolle:
Erwärmen Sie das Wasser nur auf maximal 40°C. Besser noch höchstens auf Körpertemperatur – stichwort “handwarm”. Der Zucker löst sich auch bei dieser Temperatur problemlos auf.
Ein Thermometer hilft dabei, die Temperatur präzise zu überwachen.
Auflösen des Zuckers:
Rühren Sie den Zucker gleichmäßig ein, bis sich alle Kristalle vollständig aufgelöst haben. Sie können einen Mixer, oder ein anderes Rührgerät verwenden.
Abkühlung vor der Fütterung:
Lassen Sie die Zuckerlösung auf Zimmertemperatur abkühlen, bevor Sie sie den Bienen anbieten. Heiße oder warme Lösungen könnten die Bienen verletzen oder Stress verursachen.

Alternativen zur Zuckerlösung
Fertigfutter: Viele ImkerInnen verwenden industriell hergestelltes Futter (vor allem Invertzucker), das bereits auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmt ist und keine HMF-Bildung verursacht.
Honigzufütterung: In Ausnahmefällen kann auch Honig zugefüttert werden, allerdings nur, wenn er garantiert krankheitsfrei ist, um eine Übertragung von Krankheitserregern wie Faulbrut zu vermeiden. Generell gilt: man sollte nur eigenen Honig verfüttern!

Häufige Fehler und deren Vermeidung
Zu schnelles Erhitzen:
Vermeiden Sie es, das Wasser auf dem Herd oder mit direkter Hitzezufuhr zu stark zu erhitzen. Eine langsame Erwärmung reduziert das Risiko der HMF-Bildung.
Unzureichendes Rühren:
Stellen Sie sicher, dass der Zucker vollständig gelöst ist, um eine gleichmäßige Lösung zu gewährleisten.
Verwendung von karamellisiertem Zucker:
Wenn der Zucker bereits Anzeichen von Karamellisierung zeigt, entsorgen Sie die Lösung und bereiten Sie sie neu zu.

Bei korrekter Zubereitung minimieren Sie das gesundheitliche Risiko für Ihre Bienen und erhöhen die Futteraufnahme.

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