Wählen Sie den richtigen Fütterer für Ihre Bedürfnisse aus

Praxis aus dem Themenbereich Gute imkerliche Praxis/Fütterung/
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Es gibt verschiedene Futtergeräte – nachfolgend Fütterer genannt, die für die Verabreichung von flüssigem Futter verfügbar oder selbst herstellbar sind. Feste Futtermittel wie Zuckerteig und Pollenersatz können hingegen ohne spezielles Gerät gegeben werden, indem man sie direkt auf die oberen Rähmchen legt oder über das Loch in der Abdeckplatte positioniert. Welches Futtergerät gewählt wird, hängt von den persönlichen Vorlieben ab.
Wenn z. B. kleinere Mengen Sirup verabreicht werden, reicht ein kleiner Fütterer mit einem Fassungsvermögen von 2 – 5 Litern. Bei einem weit entfernten Bienenstand könnten größere Fütterer nützlicher sein, um weniger oft nachfüllen zu müssen.
Alle Fütterer müssen jedoch gut abgedichtet sein, um Lecks und somit Räuberei zu vermeiden. Zudem sollte das Futter für die Bienen leicht zugänglich sein. Falls der Fütterer oben auf der Abdeckplatte angebracht ist, könnte es notwendig sein, einen zusätzlichen Aufsatz anzubringen, um das Gerät abzudichten und den Außendeckel darüber zu setzen.
Wir empfehlen einen Fütterer, der im Inneren der Beute und weit weg vom Flugloch positioniert wird, um Räuberei zu vermeiden, trotzdem führen wir ein breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten auf.
1. Einmachglas oder Eimer mit Löchern im Deckel
Funktionsweise: Umgedreht über das Loch in der Abdeckplatte stellen. Kleine Löcher im Deckel lassen Sirup langsam herauslaufen.
Vorteile:
Einfach und kostengünstig selbst herstellbar
Gut regulierbare Futterabgabe durch Anzahl und Größe der Löcher
Nachteile:
Fütterer muss zum Nachfüllen entfernt werden → Bienenkontakt und Stress für das Volk
Risiko für Lecks und Räuberei, wenn schlecht abgedichtet

2. Internes Futterrähmchen (Futtertasche)
Funktionsweise: Ein spezielles, hohles Rähmchen, das seitlich in der Beute eingesetzt wird und mit Sirup gefüllt werden kann.
Vorteile:
Platzsparend und sicher im Inneren der Beute
Reduziert Räubereirisiko, da das Futter nur von innen zugänglich ist
Nachteile:
Bienen müssen in die Beute eindringen, um das Futter zu erreichen
Erfordert Schwimmhilfen (z. B. Holzstücke oder Stroh), um das Ertrinken der Bienen zu verhindern
Eingriff in die Beute beim Nachfüllen notwendig

3. Futterschale/Futtertasse in der Beute (auf den Rähmchen)
Funktionsweise: Flache Schale oder Behälter, bzw. umgebaute Einheit, direkt auf die Rähmchen-Oberträger gestellt.
Vorteile:
Einfach und schnell einsetzbar
Leicht nachzufüllen
Nachteile:
Erhöhtes Risiko von Futterverschmutzung und Räuberei
Weniger Schutz vor Umwelteinflüssen, wenn nicht gut abgedeckt



4. Futtertrog am Flugloch
Funktionsweise: Der Trog wird außen am Flugloch angebracht. Bienen nehmen das Futter direkt am Eingang auf.
Vorteile:
Einfach zu überwachen (Füllstand von außen sichtbar)
Kein Eingriff im Inneren der Beute erforderlich
Nachteile:
Hohes Risiko für Räuberei, da das Futter für fremde Bienen leicht zugänglich ist
Eignet sich nur für starke und gesunde Völker. – Generell nicht zu empfehlen
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5. Ziploc- oder Kunststoffbeutel (provisorisches Gerät)
Funktionsweise: Ein verschließbarer Kunststoffbeutel wird mit Sirup gefüllt, auf die Rähmchen gelegt und mit kleinen Schlitzen versehen, damit Bienen das Futter aufnehmen können.
Vorteile:
Kostengünstige und schnelle Lösung für Notfälle
Flexibel und einfach zu entsorgen
Nachteile:
Nur für kurzfristige Nutzung geeignet
Gefahr von Lecks und Materialschäden, schlecht für die Umwelt
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6. Wassertrog für Bienen (externe Wasserquelle)
Funktionsweise: Ein spezieller Trog oder Behälter außerhalb der Beute, gefüllt mit Wasser und ausgestattet mit Schwimmhilfen.
Vorteile:
Sorgt für konstante Wasserzufuhr
Unterstützt die Temperaturregulierung und Verdauung der Bienen
Nachteile:
Erfordert regelmäßige Reinigung und Nachfüllen

Die Auswahl des Fütterers sollte je nach Volk, Standort und Witterung sorgfältig getroffen werden, um Räuberei, Stress und Verluste zu minimieren.
