Vermeidung von Bereichen mit hoher Schadstoffexposition
Bienenstände sollten so angelegt werden, dass im Flugradius der Völker so wenig Schadstoffexposition wie möglich vorherrscht
Vermeidung von Schadstoffbelastungen ist sowohl für das Wohlergehen und das Überleben der Bienenvölker als auch für die Qualität der gewonnenen Bienenprodukte entscheidend.
Die Hauptquelle für Schadstoffexposition sind durchgeführte Pflanzenschutzmaßnahmen. Aufgrund der strengen Anwendungsvorschriften sind die meisten Standorte in Deutschland relativ sicher für Bienen. Es lohnt sich die Umgebung des Bienenstandes zu erforschen, um abschätzen zu können, welche intensive Pflanzenkulturen es in der Gegend gibt und wie sie behandelt werden. Die gefährlichsten Wirkstoffe in Bezug auf die Toxizität für Bienen sind Insektizide und Akarizide. Auch Fungizide und Herbizide können in hohen Konzentrationen sublethale Effekte haben. Aufgrund der strengen Vorschriften für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) werden Vergiftungsfälle immer seltener. Typisches Anzeichen für eine Bienenvergiftung durch PSM ist plötzlich auftretender erhöhter Totenfall vor den Fluglöchern und im näheren Umkreis der betroffenen Völker, aber auch in den Völkern. Flugunfähige Bienen krabbeln umher und machen zuckende, krampfartige oder kreiselnde Bewegungen bis sie verenden. Es können sowohl Nektar- als auch Pollensammlerinnen betroffen sein. Bei Verdacht auf eine Belastung können zB Pollen-, oder Bienenproben in Analyselabore eingeschickt werden. Kontaktadressen der zuständigen Pflanzenschutzdienste, Bieneninstitute und Imkerlandesverbände finden Sie auf der Julius Kühn Seite gelistet: https://bienenuntersuchung.julius-kuehn.de/index.php?menuid=53
Auch Orte übermäßiger industrieller Umweltverschmutzung sollten vermieden werden, indem Bienenstände nicht in der Nähe von umweltbelastenden Industrieanlagen, Verbrennungsanlagen und Mülldeponien aufgestellt werden.