Verarbeitung von Bienenwachs – vom Entfernen alter Waben bis zur Herstellung neuer Mittelwände
Praxis aus dem Themenbereich: Gute imkerliche Praxis/Wabenumtrieb
Siehe auch Kapitel: Wabentausch (wie viele und wann)
Siehe auch Kapitel: Raumgabe – Erweiterung der Völker
Entfernen alter Waben
Im Rahmen der Wabenhygiene werden jährlich 10 Altwaben pro Volk aus dem Bienenvolk entfernt. Altwaben zeichnen sich durch ihre dunkle Färbung aus.
Einschmelzen des Bienenwachses
Das Wachs kann mit einem Sonnenwachsschmelzer oder einem Dampfwachsschmelzer aus dem Rähmchen entfernt werden. Durch die hohe Temperatur schmilzt das Wachs aus der Wabe und trennt sich vom Trester (Bruthaut) und dem Holzrähmchen.
Filtern des geschmolzenen Wachses
Sobald das Wachs geschmolzen ist, gieße es durch ein feines Sieb oder einen Wachsfiltersack, um Verunreinigungen wie Bienenreste, Wachsmottenkokons oder andere Rückstände zu entfernen. Das Wachs sollte mehrere Stunden lang bei einer Temperatur von 70 bis 80°C flüssig gehalten werden. Dadurch sammeln sich möglichst viele Verunreinigungen an der Unterseite des entstehenden Wachsblocks und haften dort an. Diese Verunreinigungen können später vom Wachsblock abgekratzt werden. Je nach Grad der Verschmutzung muss dieser Vorgang möglicherweise mehrmals wiederholt werden.
Ist das Wachs schon zu alt und nicht mehr geeignet für die Herstellung von Mittelwänden, eignet es sich gut für andere Zwecke, z.B. die Kerzenherstellung. Für die Kerzenherstellung gibt es geeignete Gießformen und Materialien im Handel zu kaufen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Gießen der Mittelwände
Gieße das gereinigte Wachs in Formen, um neue Mittelwände herzustellen. Verwende dazu spezielle Formen für Mittelwände, die das Wachs in die richtige Form und Dicke bringen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Wachsblöcke zu einem Händler zu bringen, der die Mittelwände gießt, da es sich bei kleineren Betrieben oft nicht lohnt die passende Gerätschaft dafür zu kaufen.
Mittelwände einlöten, Zargen vorbereiten und aufsetzen
Die Mittelwände werden nun in die passenden, gedrahteten Rähmchen eingelötet (Siehe auch Kapitel: Raumgabe – Erweiterung der Völker) und in die leeren, vorbereiteten Zargen eingehängt (bei Zander passen 10 Stück in die Zarge). Diese werden auf die oberste besetzte Einheit des Bienenstocks aufgesetzt (Siehe auch Kapitel: Aufsetzen von Honigräumen. Folie und Deckel darauf – fertig. Nach ein paar Tagen sollte ermittelt werden, ob die Bienen die neue Einheit angenommen haben. Haben sie das nicht, könnte man ein oder zwei Futterwaben in die neue Einheit hängen, um sie nach oben zu locken. Manche Imker setzen die neue Einheit auch “unter”.
Lagerung von Waben
Waben sollten bestenfalls an einem kühlen, gut belüfteten Ort gelagert werden – das gilt besonders für bebrütete Waben und Futterwaben (unter 10 Grad). Für die Lagerung selbst empfehlen wir Leerzargen, die man übereinander zu einem Turm stapelt. Ganz unten und als Abschluss ganz oben jeweils einen Gitterboden legen, um das Eindringen von Ungeziefer, wie Mäuse, zu vermeiden. Der Turm wird zum Schluss mit einem Deckel abgedeckt. Die Waben sollten locker in die Leerzargen gehängt werden, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Zur Lagerung eignen sich Leerzargen, aus denen Wabentürme gebaut werden. Die Waben werden sortiert und locker in die Zargen gehängt, die auf einem mäusedichten Gitterboden gestapelt werden.
Die Lagerung von Futterwaben gilt als zeitlich begrenzt. Man spricht von der Lagerung von der Obstblüte bis Ablegerbildung, da sich je nach Lagerbedingungen Abbauprodukte bilden können, die die Bienengesundheit beeinträchtigen können.