Überwinterung im Brutraum
Praxis aus dem Themenbereich: Gute imkerliche Praxis/Bienenvölker überwintern
Bei der Überwinterung der Bienen gibt es verschiedene Sichtweisen, was den Platzbedarf angeht.
Ob man lieber einräumig, oder zweiräumig überwintert hängt vor allem vom Beutenmaß ab. Je kleiner das Maß, desto eher sollte man sich für die zweiräumige Überwinterung entscheiden.
Abräumen nach der Honigernte
Nach der Honigernte gibt man die leeren Honigwaben zurück ins Volk, damit diese ausgeschleckt und repariert werden. Um sie wieder zu entfernen reicht es die Bienen entweder abzukehren/abzuschütteln und die Einheit abzuräumen (nach ca 3 Tagen), oder noch einmal eine Bienenflucht einzulegen, damit die Bienen von selbst in den Brutraum laufen. Der Fluglochschieber wird am Flugloch eingesetzt.
Juli: Beginn der Einfütterung nach der Honigernte
Bereits im Spätsommer, nachdem die Honigernte abgeschlossen ist, wird mit den Vorbereitungen der Bienen auf den Winter begonnen. Die Winterfütterung der Bienen ist von großer Bedeutung. Eine Faustregel lautet: pro Bienenvolk ca 15-20 kg Flüssigfutter einrechnen (bei Zuckerwasser Verhältnis 3 Teile Zucker, 2 Teile Wasser), damit die Bienen im Winter nicht verhungern. Details siehe Praxis: Überprüfung der Futter-Vorräte
Sommerbehandlung Varroa und weiter einfüttern
Siehe Praxis: Verwendung von Ameisensäure zur Varroabekämpfung
Juli-August – Legeleistung überprüfen
Stellen Sie sicher, dass Sie in dieser Zeit (Juli-August) einen guten Bestand an Winterbienen haben. Dies erfordert eine gute, legende Königin mit genügend freien Rähmchen im Brutnest, in die sie legen kann. Der Aufbau einer guten Winterbienenpopulation ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass Ihre Bienenvölker den Winter überstehen. In dieser Zeit ist es also keine gute Idee, z. B. eine Bruteinschränkung zur Varroabekämpfung anzuwenden.
August/September Wabenmanagement – Waben umhängen
Waben mit großen Brutflächen kann man, soweit es geht, nach unten hängen; Brutwaben mit großen Futterkränzen kommen nach oben in die Mitte. Helle unbebrütete Waben und vorhandene Pollenbretter kommen ebenfalls nach oben. Der Rest sind Futterwaben. Dunkle Waben werden an den Rand gehängt und können im Zuge der Wabenhygiene im Laufe der Zeit ausgeschieden werden. Ca 6-8 Brutwaben sollten in einer Bruteinheit sein. Ist das Volk sehr schwach, sollte es mit einem anderen vereinigt werden. Ansonsten reicht es das Volk einzuengen (zu schieden), um die Thermoregulation zu kontrollieren und Schimmelbildung zu vermeiden.
September/Oktober: Optional: Umweiseln
Wirtschaftsvölker kann man problemlos noch im September oder Oktober umweiseln (siehe Praxis “Austausch von Königinnen mit starkem Milbenbefall oder unzureichendem Hygieneverhalten“)
September: Weitere Vorbereitungen
-Varroa-Kontrolle
-Mäusegitter einlegen
-Flugloch einengen
-Vor dem Einsetzen der Wintermonate sollte sichergestellt werden, dass der Bienenstock gegen äußere Einflüsse wie Ungeziefer, starke Winde, Kälte und Wassereintritt geschützt ist. Es ist wichtig zu kontrollieren, dass keine Zweige oder ähnliche Gegenstände gegen den Stock schlagen, da dies die Bienen in ihrer Winterruhe stören könnte. Ein zusätzliches Einpacken des Stocks zur Wärmeisolierung im Winter ist nicht erforderlich. Legen Sie, wenn sie nicht schon haben, ein Abdeckbrett oder einen Stein/einen Ziegel, etc. auf das Dach, damit es bei starkem Wind nicht wegfliegt.
Dezember: Oxalsäurebehandlung
Siehe Praxis: Verwendung von Oxalsäure zur Varroabekämpfung
Regelmäßige Kontrolle der Völker
Im Winter sollte es vermieden werden die Völker zu öffnen. Eine durchsichtige Plastikfolie auf den Rähmchen hilft, die Wintertraube wenig zu stören, falls es doch notwendig ist in das Volk zu sehen. Das Befreien von Schnee und Eis am Flugloch, sowie das hören von akustischen Signalen und das spüren von Wärme dort, wo sich die Wintertraube befindet, bieten gute Anzeichen, wie es den Bienen geht.
Generell gilt: ca 1x pro Monat sollten die Futtervorräte kontrolliert werden (siehe: Überprüfung der Futter-Vorräte)
Die alten Waben können in den Wintermonaten eingeschmolzen werden.