Raumgabe – Erweiterung der Völker

Best practice
austria
Raumgabe – Erweiterung der Völker


Praxis aus dem Themenbereich: Gute imkerliche Praxis/Schwarmverhinderung

Gedrahtete Rähmchen (Bsp. Zander)
Rückstandsfreie Mittelwände gem. VO (EU) 2018/848
Trafolöter
Drahtspanner
Abstandshalter
Leere Zarge
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Es ist wichtig, vor der Erweiterung des Bienenvolkes festzustellen, ob eine Erweiterung überhaupt notwendig ist. Dabei sind zum einen die Größe des Brutnestes und zum anderen die Trachtbedingungen zu berücksichtigen. Als Faustregel gilt, dass ab Beginn der Salweidenblüte das Bienenvolk auf zwei Bruträume erweitert wird, bzw. zum Zeitpunkt der Kirschblüte ein Honigraum aufgesetzt wird.

Siehe Praxis: Ermittlung des Platzbedarfs des wachsenden Volkes und Aufsetzen von Honigräumen

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Beobachtung des Wachstums und Abschätzung des Platzbedarfes

Achten Sie auf Anzeichen für das Wachstum des Bienenvolkes, wie z. B. eine Zunahme der Bienenpopulation (sind alle Wabengassen einer Einheit besetzt, oder hat sich die Brutfläche über die gesamte Einheit verteilt?), vermehrte Eiablage der Königin und verstärkte Sammeltätigkeit. Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass das Bienenvolk wächst und mehr Platz benötigt. Ausgehend von der Beobachtung des aktuellen Raumbedarfs und des Wachstums des Bienenvolks ist abzuschätzen, wie viel zusätzlicher Raum erforderlich ist, um den Bedürfnissen der Bienen gerecht zu werden. Dies kann je nach Volksgröße, Trachtbedingungen und anderen Faktoren unterschiedlich sein. Eine Faustregel besagt: bei 6-8 Brutwaben (oder 80% der Fläche) in einer Einheit kann aufgesetzt werden.

© Kristina Gratzer
© Kristina Gratzer
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Erweiterung der Völker

Mittelwände einlöten

Es ist ratsam, die Mittelwände bereits einige Tage vor dem Einlöten bei Raumtemperatur zu lagern. Mittelwände, die zu kalt sind, neigen dazu, nach dem Einlöten wellig zu werden, da sie sich mit der Erwärmung ausdehnen. Diese Wellenbildung kann später beim Entdeckeln der Waben zur Honigernte den Arbeitsaufwand erhöhen und das Risiko von Wabenbrüchen während des Schleuderns steigern.

Es ist wichtig, den Einlöttrafo entsprechend dem verwendeten Rähmchendraht zu wählen. Bei Rähmchen, die mit Edelstahldraht bespannt sind, ist ein leistungsfähigerer Trafo erforderlich, typischerweise im Bereich von 38 bis 45 Volt. Für Rähmchen, die mit verzinntem Draht ausgestattet sind, reicht hingegen ein Trafo mit geringerer Leistung aus, im Bereich von 12 bis 19 Volt. Es existieren auch Trafo-Modelle, bei denen sich die Stromstärke mittels eines Hebels an den jeweils verwendeten Drahttyp anpassen und entsprechend umschalten lässt.

Der Draht in den Rähmchen sollte straff gespannt sein; ein nachträgliches Spannen mit einem Drahtspanner ist zu empfehlen. Dies gewährleistet, dass der Draht gleichmäßig in die Mittelwand einschmilzt. Beim Eigenbespannen der Rähmchen ist darauf zu achten, dass die Enden des Drahtes mit sogenannten Kartatstiften befestigt werden und diese an leicht zugänglichen Stellen positioniert sind. Optimalerweise befinden sich beide Stifte auf derselben Seite des Rähmchens:

Bei horizontaler/waagrechter Drahtführung (Empfehlung) sollten beide Nägel entweder auf der linken oder rechten Vorderseite des Rähmchens angebracht werden.
Bei vertikaler Drahtführung sollten die Nägel oben und/oder unten am Rähmchen platziert werden.
Des Weiteren sollte der Trafo nicht zu lange in Kontakt mit den Nägeln oder dem Draht gehalten werden, um zu verhindern, dass die Mittelwand durch die Hitze der Drähte durchschmilzt.

Position der Mittelwände:

Je nach Rähmchenmaß sollten die Mittelwände entweder oben oder unten angelegt werden (Akademie des Österreichischen Imkerbund):


Kleine Rähmchenmaße (EHM, Zander, Langstroth, MiniPlus) – unten,
Große Rähmchenmaße (Jumbo, Zadant, Dadant) – oben.
 
Grund dafür ist, dass sich Wachs bei großen Rähmchen stärker ausdehnt und daher schnell unten ansteht und dann eine Welle macht (bei waagrechter Drahtung).

© Kristina Gratzer
© Kristina Gratzer

Beachten Sie die Anwendungshinweise des jeweiligen Löttrafos – Übung macht den Meister/die Meisterin. Nach ein paar Mittelwänden hat man den Dreh raus.

Tipp: viele ImkerInnen bevorzugen es nur einen Mittelwandstreifen einzulöten, um die Rückstände im Wachs niedriger zu halten, und um Geld zu sparen. Dabei besteht aber die Gefahr, dass die Mittelwand mit zunehmendem Baufortschritt nach unten rutscht.

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Vorbereitete Zarge aufsetzen

Die Mittelwände werden nun in die leeren, vorbereiteten Zargen eingehängt (bei Zander passen 10 Stück in die Zarge) und auf den Bienenstock auf die oberste besetzte Einheit aufgesetzt. Folie und Deckel darauf – fertig. Nach ein paar Tagen sollte ermittelt werden, ob die Bienen die neue Einheit angenommen haben. Haben sie das nicht, könnte man ein oder zwei Futterwaben in die neue Einheit hängen, um sie nach oben zu locken. Manche ImkerInnen setzen die neue Einheit auch “unter”.

Erweiterung auf 2 Einheiten, wenn 6-8 Rähmchen in der ersten Einheit besetzt sind.
© Kristina Gratzer
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Weitere Tipps

Zu frühe Erweiterung kann zu folgenden Problemen führen:

-Raumschock

-Probleme mit dem Wärmehaushalt

-Einigeln

Zu späte Erweiterung fördert:

-Schwarmstimmung

-Verhonigung des Brutnests

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