Erfassung der Ernte- und Verarbeitungsdaten

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Erfassung der Ernte- und Verarbeitungsdaten


Eine genaue Dokumentation der Ernte- und Verarbeitungsdaten ist nicht nur aus rechtlichen Gründen notwendig, sondern bietet auch eine wertvolle Grundlage für die Optimierung der Betriebsführung in der Imkerei. Praxis aus dem Themenbereich Gute imkerliche Praxis/Dokumentation und Aufzeichnung/Bienenprodukte

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Leitfaden zur Dokumentation von Ernte- und Ertragsdaten für Imkerneulinge
Eine sorgfältige Dokumentation der Ernte- und Verarbeitungsdaten hilft dem/der ImkerIn, die Entwicklung der Bienenvölker zu verstehen und langfristig zu verbessern.

Warum ist die Dokumentation wichtig?
Analyse: Sie können feststellen, welche Faktoren (z. B. Wetter, Blühzeiten, Völkerzustand) die Honigproduktion beeinflussen.
Optimierung: Basierend auf Ihren Aufzeichnungen können Sie die Pflege der Völker verbessern.
Rechts- und Nachweispflichten: Für den Verkauf von Honig und anderen Bienenprodukten sind oft gesetzliche Dokumentationsanforderungen einzuhalten.

Was sollten Sie dokumentieren?

Im Grunde sind der Aufzeichnung keine Grenzen gesetzt. Hier finden Sie eine umfangreiche Liste, sowie die wichtigsten Punkte in der Tabelle ganz unten.

1. Erntezeitpunkt und Bedingungen
Datum und Uhrzeit der Honigentnahme.
Wetterbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Sonnenschein, Wind).
2. Standortangaben
Beutenstandort (Koordinaten, Flurnummer oder Adresse).
Umgebung (z. B. landwirtschaftliche Nutzung, Blühpflanzen in der Nähe).
3. Völkerzustand bei der Ernte
Anzahl der geernteten Waben pro Volk.
Verdeckelungsgrad der Waben (z. B. 80% verdeckelt).
Gesundheit und Stärke des Volkes.
4. Art der Ernte
Handelt es sich um eine Voll- oder Teilernte?
Spezifische Erntemethode (z. B. mit Honigrefraktometer überprüft).

5. Honigmenge und Verarbeitung

Honigsorte

Gewicht des geernteten Honigs (vor und nach dem Schleudern).
Methoden der Verarbeitung (z. B. Schleudern, Sieben, Klären).
Art des Honigs (z. B. Frühtracht, Sommertracht, Sortenhonig).

6. Wachsausbeute
Gewicht und Menge des geernteten Wachses (z. B. aus Entdeckelungen).
7. Qualitätskontrolle
Feuchtigkeitsgehalt des Honigs (%).
Gehalt an Pollen oder Fremdstoffen.
Überprüfung auf Fremdrückstände (z. B. Pestizide).
8. Lagerung und Abfüllung
Datum der Lagerung und Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit).
Abfülldatum und Chargennummern.
Menge der abgefüllten Gläser.
9. Verkaufs- und Verbrauchsdaten
Verkaufsdaten mit Angaben zur Charge.
Kundenrückmeldungen (z. B. zur Qualität).
10. Verwendetes Equipment
Welche Schleuder, Siebe oder anderen Geräte wurden verwendet?
Hygienemaßnahmen vor und nach der Verarbeitung.

11. Vorkommnisse und Besonderheiten
Beobachtungen während der Ernte (z. B. erhöhte Bienenaggressivität).
Auftreten von Krankheiten oder Schädlingen (z. B. Varroabefall).
12. Mitwirkende Personen
Namen und Rollen der an der Ernte beteiligten Personen.
13. Dokumentation der Analyseergebnisse
Laborergebnisse zu Honigproben (falls veranlasst).


© Kristina Gratzer

Wie sollten Sie dokumentieren?
1. Schriftliche Aufzeichnungen
Nutzen Sie ein Imkertagebuch oder vorgefertigte Formulare.
Tragen Sie alle wichtigen Ereignisse und Beobachtungen direkt nach der Ernte ein.
2. Digitale Tools
Es gibt spezielle Software- und App-Lösungen für ImkerInnen, die Ihnen helfen, die Daten strukturiert zu erfassen.
Vorteil: Automatische Auswertungen und Diagramme zur besseren Analyse.

Welches Tool Sie nutzen möchten, hängt ganz von Ihren Bedürfnissen ab.
3. Fotos und Videos
Dokumentieren Sie den Zustand der Waben und des Volkes mit Bildern oder Videos.
Dies hilft bei späteren Vergleichen und zur Diagnose von Problemen.

Tipps zur effizienten Dokumentation
Regelmäßigkeit: Führen Sie die Dokumentation konsequent nach jeder Ernte durch.
Standardisierung: Arbeiten Sie mit festen Kategorien und Begriffen, um die Daten vergleichbar zu halten.
Analysezeiten einplanen: Nehmen Sie sich einmal im Jahr Zeit, um die Aufzeichnungen auszuwerten und Optimierungen abzuleiten.

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