Erfassen Sie den Gesundheitsstatus der Völker

Mit einer sorgfältigen und kontinuierlichen Erfassung des Gesundheitsstatus sichern Sie nicht nur das Wohl Ihrer Bienenvölker, sondern auch die langfristige Stabilität Ihres gesamten Betriebs.
Praxis aus dem Themenbereich Gute imkerliche Praxis/Dokumentation und Aufzeichnung/Veterinärmedizinisches- und Krankheitsmanagement
Ähnliche Praktiken:
Verwenden Sie jene Art von Dokumentation, die Ihren Bedürfnissen entspricht
Wichtige Inhalte umfassen besonders: erkrankte/infizierte Völker, Mortalität und (Varroa-) Befall im Laufe des Jahres
Die Dokumentation des Gesundheitszustands der Bienenstöcke ist unerlässlich, um stets den Überblick über den gesamten Bienenstand zu behalten. Sie hilft dabei, frühzeitig Krankheiten, Parasitenbefall oder andere Probleme zu erkennen und gezielte Gegenmaßnahmen einzuleiten. Darüber hinaus ermöglicht eine lückenlose Dokumentation die Beobachtung langfristiger Entwicklungen und Trends.
Warum ist die Erfassung des Gesundheitsstatus wichtig?
Frühzeitige Problemerkennung: Krankheiten wie die Amerikanische oder Europäische Faulbrut können im Frühstadium entdeckt und kontrolliert werden.
Langfristige Planung: Mit einer kontinuierlichen Dokumentation können Sie langfristige Veränderungen im Gesundheitszustand der Völker analysieren.
Effizienz des Gesundheitsmanagements: Die Daten ermöglichen die Bewertung der Wirksamkeit von Behandlungen und Präventionsmaßnahmen.
Gesetzliche Anforderungen
Welche Daten sollten erfasst werden?
Krankheiten und Symptome:
-Sichtbare Anzeichen von Krankheiten (z. B. fauliger Geruch bei Faulbrut, deformierte Flügel bei DWV)
-Ergebnisse mikrobiologischer Tests und Laboranalysen
Befall mit Schädlingen:
-Milbenzählungen (z. B. Varroa-Fallzahlen auf Stockwindel)
-Auftreten anderer Schädlinge wie Wachsmotten oder Kleiner Beutenkäfer
Durchgeführte Behandlungen:
-Datum und Art der Behandlung (z. B. mit Ameisensäure, Oxalsäure)
-Verwendete Arzneimittel und Dosierung
-Nachkontrollen und Behandlungserfolg
Entwicklung der Völker:
-Zustand der Brut (z. B. Brutlücken, Anzahl der verdeckelten Zellen)
-Stärke des Volkes (Bienenmasse, Anzahl der Waben)
-Zustand der Königin (Anwesenheit, Eierablage, Qualität der Nachkommen)
Ernte und Futter:
-Futterreserven (Honig und Pollen)
-Verbleibende Wintervorräte
-Maßnahmen zur Zufütterung

Methoden der Erfassung
Stockkarten:
Aufzeichnung der Daten direkt an der Beute. Diese Methode ist einfach und ermöglicht schnelle Notizen bei jeder Inspektion.
Imkereitagebuch:
Eine zentralisierte Dokumentation, die einen Überblick über alle Völker und deren Gesundheitsentwicklung bietet.
Digitale Systeme:
Apps oder Excel-Tabellen bieten eine strukturierte Erfassung und ermöglichen eine einfache Datenanalyse und -synchronisation.
Häufigkeit der Erfassung
Regelmäßige Kontrollen: Mindestens einmal pro Monat während der aktiven Saison (Frühjahr bis Herbst).
Saisonale Erhebungen: Besondere Aufmerksamkeit während der Wintervorbereitung und nach der Überwinterung.
Sonderinspektionen: Bei Anzeichen von Räuberei, plötzlicher Schwächung des Volkes oder nach außergewöhnlichen Wetterereignissen.
Praktische Tipps zur Umsetzung
Bereiten Sie sich gut auf die Inspektionen vor und führen Sie einheitliche Checklisten.
Verwenden Sie standardisierte Abkürzungen und Symbole zur schnellen Dokumentation.
Überprüfen und analysieren Sie die gesammelten Daten regelmäßig, um rechtzeitig Anpassungen in Ihrem Gesundheitsmanagement vornehmen zu können.
